Bin grad in Dingboche. Seit Namche Bazzar ist ne Menge Schnee hier gefallen. Aber der Reihe nach. Nach Namche gings dem Girl von "Down Under" nicht so gut. Sie vertrug die Hoehe nichtund wurde echt krank. Unser Guide entschied sich mit ihr auf 3800m abzusteigen. Ich sollte mit dem Traeger alleine weitergehen. Der Traeger konnte nicht lesen und schreiben und spricht kaum Englisch. Also war ich quasi auf mich alleine gestellt. Man muss sich NamcheBazzar am unteren Punkt eines grossen "V" vorstellen. Der linke Ast fuehrt nach Gokyo (meine Richtung) und der rechte in Richtung Everest Base Camp. Ich ging bis ans Ende des linken Astes und Lianne mit Guide gingen den rechten Ast entlang. Am 9.4. sollten wir uns in Longbuche wieder treffen.
Gokyo liegt an einem Gletscher mit drei heiligen Seen.Diese sind aufgrund der Hoehe (ueber 5000m) teilweise zugefroren. Am Mittag meiner Ankunkft zogen Wolken auf und es begann zu schneien und ein Blizzard gab sich ein Stelldichein. Am naechsten Morgen war geplant um 5h aufstehen und 5.30h Start auf den Gokyo Ri (5400m) zu steigen. Von dort hat man einen tollen Blick auf 5 der hoechsten Berge der Welt.
Ich war um 5.30h fertig. der Traeger schlief noch. Also ging ich alleine los. ich war der erste und es lag Neuschnee von ca. 8cm. Also musste ich mir den Weg alleine suchen. Gegen 06.30h kam die Sonne raus und ich sah tief im Tal eine einzelne Person loseilen. Das war der Traeger. Irgenjemand muss ihn geweckt haben und mitgeteilt haben, dass sein Kunde alleine losging.Ich war dann auch gegen 07.15h auf dem Gipfel und hatte diesen tiefverschneit mit Gebetsfahnen um mich herum ca. 1h fuer mich alleine.
Das war dort oben mit dem Blick auf den Mt.Everest, Lhotse, Nuptse etc. im blauen Himmel einer der schoensten Momente die ich je erlebt habe. Wenn ich jetzt hier dran denke bekomm ich wieder Gaensehaut und feuchte Augen.echt.
Von Gokjo aus gings ueber den Chourla Pass auf die andere Seite des V. Der Pass liegt ca. 5300m hoch. Oben auf der Passhoehe hab ich Spuren eines Schneeleoparden gefunden. Interessant. Fuer meinen Traeger war ich zu schnell. Ich war ihm regelmaessig 1h voraus.grinz. Am 9.4. traf ich dann in Longbuche wieder auf meinen Guide.
Lianne gings etwas besser. Von Longbuche aus gins nach Gora Shep. Das liegt ca. 1.5h Std vom Basislager des Mt.Everst entfernt. Auch dort gibt es Internet.Small World. Die Stunde kostet aber 25Euro. Das war mir dort dann doch zu teuer.
Von Gora Shep gingen unser Guide und ich am Karfreitag ins Basislager. Wir liefen die Strecke in 1.20h - der Normalo braucht 2.5h dafuer.
Mein Training daheim zahlt sich hier jede Sekunde aus! Hab Null Probleme mit der Hoehe oder mit der Kondition.
Zwei Brueder meines Guides nehmen an einer Expediton von Amis teil. Insgesamt sind grad 32 Expeditionen im Basislager. D.h. ca. 1500 Leute leben da. Wir haben die Brueder besucht und ich hatte so Gelegenheit das "Innenleben" einer Expediton zu erleben. Die Sherpa hatten ihre Freude daran mich im Essenszelt Tellerweise mit Sherpa Stew das ist Reis mit Curry (sehr lecker) zu stopfen. Nach 2 1/2 Teller hab ich dann die Fluegel gestreckt. Ich ging etwas auf Entdeckungstour. Ich sah z.b. dass die Russen eine Sat-Anlage und Flachbettbildschirm im Gemeinschaftszelt stehen haben. Man goennt sich ja sonst nix...
Ich hab mich dann in den ca. 25m entfernt beginnenden KumbuEisfall geschlichen. Ja ich weiss:
1.Verboten - man braucht extra Permit
2.Nur mit Steigeisen begehbar
3.Gefahrlich wegen Gletscherspalten
aber gerade die verbotenen Sachen machen am meisten Spass!
Es war gigantisch zwischen Haushohen Eistuermen rumzuklettern, uber Aluleitern in Richtung Western CUM zu steigen.. 100m Hoehe uber dem Basislager hat mein Guide mich dann entdeckt und durch wildes Arbeiten mit den Armen zu Umkehren ueberredet. Aber toll wars!
Am naechsten Tag (Ostersamstag) gings auf den Kallar Pattar mit 5550m. Von hier hat man den besten Everstblick. Los gings um 5h. Wir waren um 6.15h oben. Wieder gute Zeit. Normalo braucht 2.5h. Oben hat es mir aber nicht gefallen. Everest war in Wolken. Meine Wasserflasche in der Aussentasche der Jacke war gefroren! Dazu schneidend kalter Wind. Die Kamera arbeitete aufgrund der Kaelte nicht. Hinterher hab ich erfahren, dass es ca. minus 28 Grad hatte. Na toll. Wir (Guide und ich) sind dann runtergerannt, weil es so kalt war. So wurde uns etwas warm.
Heute morgen haben wir uns getrennt. Guide und Lianne steigen ab nach Lukla. Ich ging weiter von Pheriche nach Dingboche, wo ich gerade bin. Heute Mittag treff ich meinen Klettersherpa und dann besprechen wir die Tour auf den Island Peak. Den Berg kann man von hier gut erkennen. Bin echt aufgeregt, der sieht gut aus. Alles im Schnee..
Mehr faellt mir grad nicht ein. Denke ich bin am 15.4. auf dem Gipfel des Island Peak und am 18.4. in Lukla um dann am 19.4. wieder nach Katmandu zu fliegen.
Bis denn..
coco
Sonntag, 12. April 2009
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Lieber Thomas,
AntwortenLöschenein bißchen bekloppt bist Du ja schon. Aber wenns Spaß macht und nichts passiert? Na ich hätte wohl wie die Dame aus "down under" reagiert. Siehst Du dort einige 72iger auf den berg klettern? Ich schau Dir mit Freuden zu.
Komm gut wieder, damit Du was erzählen kannst.
Christian