Donnerstag, 2. April 2009

Kathmandu - Namche Baazar (Everest Trek)

Namaste!
welch kleine Welt. Im Himalaya gibt es Internet! Unglaublich gell? Bin vor zwei Tagen von KTM nach Lukla geflogen. Musste um 8h am Flughafen sein. Propellermaschine mit 12 Passagieren. Wenn man einen fruehen Flug nach Lukla hat ist das nur gut, da der Ort von den Piloten zwischen zwei Bergen - man stelle sich ein grosses "V" vor durchflogen werden muss (auf Sicht!!) und nach einer Rechtskurve gegen den Berg auf einer Landebahn die ca. 500 m lang sein duerfte den Berg hoch landen. Das fuehlt sich so an, wie wenn man einen Pfannenkuchen aus der Pfanne auf seinen Teller schmeisst. Patsch! und man ist gelandet...

War einer der interessantesten Fluege die ich bisher hatte..

Der Flughafen in KTM muss man sich als ca. 40x40m grosse Halle vorstellen, die in der Mitte geteilt ist. Im vorderen Teil ist der Check-In. Hier trifft man auf Tagestouristen die mal schnell in die Berge zum Trekken fliegen wollen, Touristen die mit Budda Air oder Yeti Air einen Rundflug zum Mt.Everest (fuer 80 Dollar sehr zum empfehlen!!) machen wollen, Expeditionen zum Mt. Everest die unglaublich viel Gepaeck bei sich haben und auf ein eigenes Flugzeug warten und die normalen Trekker die einfach ins Arnapurnagebiet oder in die Everest Region fliegen wollen. Hinter dem CheckIn die gleiche Halle mit Wartestuehlen. Man wartet hier dass der Flug nach Lukla geht. Da die Piloten auf Sicht fliegen (siehe oben) und das Wetter sich staendig aendert, wartet man. Wir waeren normal um 8.30h geflogen - um 11.30h ging es dann erst los...

Von Lukla aus gings 3h in ein kleines Dorf, wo wir auf 2600m uebernachteten. Heute morgen um 7h gings los und vor gut 2Std kamen wir in Namche Baazar auf 3440m Hoehe an. Morgen ist Akklimationstag. Bisher macht mir die Hoehe aber nix aus. Die Wege hierhoch sind besser ausgebaut als die Wanderwege in Oesterreich. Ich finde es sich schwieriger die Zugspitze via Ehrwald zu ersteigen (und das ist echt leicht!) als hier hochzulaufen. Die ganze Tour zum Basecamp lasst sich auch gut ohne Guide machen. Ein Traeger ist sinnvoll, so laeuft man fast ohne Gepaeck. Die Gegend ist unglaublich schoen. Tiefe Taeler mit Kieferwaeldern und reissenden Fluessen ueber die man auf schwindelerregenden Haengebruecken aus Stahl geht. Immer hohe Berge ueber 7000m im Visier. Dann sieht man den Berg der Berge vor sich. Zwar noch weit weg, aber doch sehr schoen mit der typischen Schneefahne um den Gipfel.
Namche Baazar hat ein Wasserkraftwerk und von daher permanet Strom. Hier gibt es alles. Internet, Baeckerei, Waescherei, Geschaefte die Souveniers verkaufen, Shops die Bergausruestung vermieten oder verkaufen...
Small World. Internet..wenige Kilometer vom Base Camp des Mt. Everest... Die Zimmer hier lassen sich mit Zimmern auf Huetten in Oesterreich gut vergleichen. Betten sind gut. Etagenduschen und Toiletten. everthing ok... Essen ist auch gut. Viel besser als das was ich in China oder in Kirgistan vorgesetzt bekommen habe. Und man trifft unterwegs jede Menge Landleute die hier auch trekken oder klettern gehen.

Unser Traeger ist ein Maennchen von ca. 155cm und 60kg. Der Mensch traegt ca. 80kg und war heute eine Stunde !! vor uns in Namche Baazar. Unglaublich...

Habe heute erfahren, dass mein Klettersherpa am 11.4. zu uns stossen wird. Es ist ein sehr erfahrener Bergfuehrer, der schon zweimal auf dem Mt.Everest stand und der mit mir alleine auf den Island Peak klettern wird. Wir werden um den 15. April (je nach Wetter) abseits ins BaseCamp und am 16.4. ins High Camp gehen. Jeweils Zeltuebernachtungen. Am 17.4. werden wir dann morgens sehr frueh aufstehen und den Island Peak besteigen. Am Abend wollen wir wieder im Base Camp im kuscheligen Schlafsack liegen. Bin guter Dinge dass alles klappen wird. Wenn ich sehe wer hier alles so rumspringt und was fuer unglaubliche Dinge die Leute mit sich herumschleppen - bin ich sehr gut vorbereitet und koerperlich in bester Verfassung.

Also werde ich mich entweder am 19 oder am 20. April wieder melden, wenn ich zurueck in Namche oder in Lukla sein werde.

Aktuell zieht es hier grad zu und es wird saukalt. Aber das ist hier wohl normal am Nachmittag. Morgens Sonne - sehr gute Sicht und warm. Nachmittags Wolken, etwas Schnee und saukalt.. aber das gehoert hier irgendwie dazu. So! ich geh jetzt einen Tee mit Milch schluerfen..
Gruesse in die Heimat!

Dienstag, 31. März 2009

Chengdu - Kathmandu

Hello,
heute morgen ging mein Flieger von Chengdu nach Kathmandu. Wollte die Nacht am Flughafen verbringen (so der Plan) da mein Flieger um 22.45h in Chengdu landete und um 07.40h gen Kathmandu wieder abheben sollte.
Wie es der Zufall wollte lernte ich in Urumqi einen Typen kennen der 7 Jahre in Chengdu lebte. Er rief eine Freund an, der mich vom Flughafen abholte. Wir gingen 5 min zu Fuss um die Ecke und da war ein kleines Hotel, wo ich fuer 15 Euro die Nacht verbringen konnte. Also ausgeschlafen nach Kathmandu.
Zuerst landeten wir in Lhasa zwischen. Die Chinesen spinnen. So eine Paranoia.. ich musste im Transferbereich bestimmt 10x meinen Ausweis und mein Ticket zeigen..so ein Schwachsinn. Das beste war aber, jeder musste in eine Box stehen wo er auf seine Groesse gemessen und sein Gewicht gewogen wurde. Was fuer ein Schwachsinn. Ich hab mich dann mit meinem Gepaeck reingestellt und gewartet ob jemand was sagt...pustekuchen.. also alles nur fake.. ich frag mich fuer was???

Der Flug nach Lhasa ueber die tibetische Hochebene war toll. Hatte mir vorher im Internet die Info geholt, RECHTS im Flieger zu sitzen. Und das hat sich als gute Info rausgestellt. Also wer je von China nach Nepal fliegen sollte immer RECHTS und immer WINDOW sitzen. siehe unten...

Von Lhasa aus muss der Flugzeug nach dem Start kreisen um Hoehe zu gewinnen. Die Berge aussenrum sind zu hoch um einfach wie gewoehnlich loszufliegen.
Nach einem 360 Grad Kreis gings dann los Richtung Kathmandu. Zuerst kam auf der linken Seite auf Hoehe von Butan ein 8000ender ins Blickfeld. Und dann auf der rechten Seite der Berg der Berge. Unglaublich welch ein Panorama. Mt. Everest und Lhotse im Vordergrund. So unglaublich schoen anzusehen. Ich glaub ich hab 30 Bilder gemacht..

Kathmandu ist eine haessliche und laute Stadt. Eine Mischung aus dem nahen Indien mit Frauen im Sahri und einer Mischung aus China und Pakistan. Sehr touristisch. Jeder will deine Kohle. Staendig versucht jemand dich ueber das Ohr zu hauen..

Der Nachmittag war ausgefuellt mit Besuch bei Sherpa Ass. Ich brauche ein Kletterpermit, ein Ticket fuer den Flug nach und von Lukla, meine Versicherungshotline muss durchgegeben werden im Falle einer Bergrettung fliegen die nur los, wenn die Kostenzusage da ist. Da hab ich in Deutschland aber schon vorgesorgt und fuer die ganze Reise was abgeschlossen..
Weiter musste gepackt, Proviant gekauft und an 1000 Kleinigkeiten gedacht werden... von Wasserentkeimungstabletten bis zum Sonnenschutz oder Toilettenpapier.. ich bin ja 21 Tage unterwegs. Man kann zwar unterwegs in kleinen Orten einkaufen, dass ist aber dort sehr teuer. Das groesste Problem war und ist Bargeld zu besorgen, da ich umgerechnet ca. 400 Euro in den 21 Tagen fuer Trinken und Essen und Leihgebuehr fuer Eisaxt und Steigeisen, Seile und Klettergurte und Karabiner benoetige. Aber alles bewaeltigt.
Morgen frueh um 7h gehts los. Ich reise 11 Tage mit einer australischen Lady die trekken geht und dann geh ich alleine mit Klettersherpa, Traeger und Koch los um auf den Island Peak zu klettern.

Handy funktioniert hier nicht. So werde ich mich wenn alles gut laeuft wieder am 21.04, speatestens am 22 oder 23.4. wieder melden.

Bis dahin NAMASTE wie der Nepalese zur Begruessung und zum Abschied verkuendet.

Sonntag, 29. März 2009

Turphan - und Ausblick auf die naechsten Tage

Heute waren die Sehenswuerdigkeiten um Turphan auf dem Programm.
Zuerst ging es durch die Wueste zu den "Flamming Mountains" die sehen in der flimmernden Hitze tatsaechlich ein wenig so aus, als wuerden sie brennen. Die Fahrt ging vorbei an vielen kleinen Oelpumpen. Die Oelvorkommen hier sollen groesser sein als die in den USA...aha. Die alten Stadte Jiaohe und Gaochang waren ihre Eintrittsgelder wert. Mir persoenlich hat Gaochang besser gefallen, da es ein riessiges Feld von ca. 2 km auf 2km darstellt, in welchem man sich frei bewegen kann und etwas Entdecker spielen kann. Man kann auch einen Eselkarren mieten und sich bequem per Esel durch das Ausgrabungsfeld fahren lassen. Aber das war mir zu bequem..ich wollte alleine entdecken..
In Jiaohe bekam ich gleich einen Anschiss, dass ich gefaelligst auf den Wegen bleiben soll.. Ich bemerkte dann, dass es im Abstand von ca. 500m ueberall so etwas wie Strassenlaternen gab. Eine naehere Untersuchung ergab, dass es sich um Ueberwachungskameras handelte..aha.. Big Brother is always watching you...
Das Emim Minarett gab ich mir nur von aussen und nur fuers Foto..hab soviele Moscheen und Minarette in den letzten Wochen gesehen, da reicht es, wenn ich das Teil von aussen betrachten konnte.
Das Karez Bewaesserungsystem, zu welchem man auch immer gerne gefahren wird, da es guenstig auf dem Weg liegt, hab ich mir auch nur von aussen gegeben, da auf dem Weg von Kashgar hierher und im Iran ich solche Bewaesserungssysteme bereits betrachtet habe - ohne Eintritt zu zahlen. Aber wer so was nicht kennt, ist bestimmt interessant.
Es werden hierbei unterirdische Fluesse angezapft und das Wasser von der Quelle an den Platz des Bedarfes transportieren. An strategisch wichtigen Punkten werden Brunnen gebohrt, die das Wasser nach oben bringen und in oberirdischen Kanaelen dann kreuz und quer durch die Stadt oder die Oase fliessen lassen - einfach ausgedrueckt. Imposante alte Technik..

Die Grotten von Bezeklik habe ich mir auch nicht gegoennt, da ich im Laufe meiner Reise noch dieLongmen - Grotten von Louyang anschauen werde, die ebenfalls ein Zeugnis von fruehbuddistischer Kultur in China sind, die auch auf die Einfluesse der Seidenstrasse zurueckzufuehren sind.

Den Iding See konnte ich leider nicht betrachten, da mein Fahrer sich weigerte die schlechte Strasse dorthin zu fahren. Ok - ich bin schon schlechtere Strassen gefahren. Aber der gute Osman, so hiess der Fahrer wollte nicht die Federung seines Busses opfern, nur damit ich den See sehen konnte. Schade, waere gerne am zweittiefsten See der Erde (-154m unter Meereshoehe) mal gestanden. So hats nur fuer -45m gereicht. So tief liegt Turphan City.

Als ich heute dann am nachmittag zurueckkam versuchte ich ein Internetcafe mit Drucker zu finden - in dieser Stadt unmoeglich. Ich bin dann einfach zur China Telekom gegangen, da ich mir dachte, die haben schnelles Internet und bestimmt auch einen Drucker. Schnelles Internet ja, Drucker nein. Aber ich fand einen sehr netten Menschen dort, der gutes Englisch sprach und der mir weiterhalf.
Er hat mir zuerst den Acrobat Reader auf seinem Laepi installiert und dann haben wir alles notwendige auf meinem Stick gespeichert. Anschliessend zog er mit mir los um einen Drucker zu suchen - wir fanden dann einen. Sehr nett.
Er fragte mich, ob ich nicht Lust und Zeit haette noch ein wenig bei ihm zu bleiben. Ich hatte ja nix vor/.. so haben wir den fruehen Abend dann damit verbracht uigurische Songs auf meinen Stick zu laden..ich hab nun ca. 500MB Hitparade Uigur dabei :))) dann fragte er mich, ob ich nicht Lust haette heute abend in der Abendschule ein Referat vor Leuten abzuhalten, die Englisch lernen wuerden. Ich koennte ja von Deutschland erzaehlen. Also ich hab dann ja gesagt, da ich nix vorhatte und das ein witziger Abend werden wuerde.
So hab ich dann vor ca. 10 Leuten 2Std ueber Deutschland und unsere Lebensweise, Arbeit, Leben, Kosten etc. erzaehlt. Ich hab manche Vorurteile brechen koennen und manche Lebensweisen von uns Europaeern haben nur Staunen und grosse Augen hervorgebracht. War ein lustiger Abend gewesen. Ich hab nebenbei viel ueber die Uiguren erfahren, da ja meine Beispiele von Deutschland immer wieder kommentiert wurden mit...aber bei uns ist das so und so...

Ausblick:

Morgen fahr ich nach Urumqi und versuche im Laufe des Tages an den Ort Baojiacaozi zu gelangen, der ca. 30km von Urumqi entfernt liegt. Hier soll laut den neusten Berechnungen der Mittelpunkt Asiens liegen.
Um 19h geht mein Flieger nach Chengdu und der groesste Teil der Seidenstrasse wurde von mir bereist. Muss mal noch ausrechnen wieviele KM ich zurueckgelegt habe. Schaetze es duerften so ca. 10000 - 12000km gewesen sein.
Am 31.3.09 lande ich in Kathmandu. Habe bereits mit einer Agentur Kontakt aufgenommen. Ich werde vom Flughafen abgeholt und bereite mich gleich noch an dem Tag auf meine Trekkingtour/Klettertour vor.
Am 1.4. so hab ich per Email erfahren gehts mit dem Flieger nach Lukla und von dort per pedes bis zum Everest Base Camp. Das wird so um den 11.4.09 sein. Dann gehts von dort weiter zum Island Peak. Dort werde ich in drei Tagen versuchen mit einem Klettersherpa und Koch und Traeger den Gipfels dieses Berges zu erreichen. Laut den nepalesischen Bestimmungen handelt es sich um einen Trekkingberg, tatsaechlich handelt es sich aber um Hoehenbergsteigen mit Steigeisen, Eispickel und Kletterausruestung. Geht auf 6189m. Technisch ist der Berg nicht so schwer, die Hoehe machts aus.
Ich will laut Tourplan am 22.4.09 wieder in Kathmandu sein. Am 23.4. geht um 15h mein Flieger nach Indien.

So werde ich mich vielleicht am 31.3. kurz aus Nepal melden oder aber erst am 22/23.4. wieder, wenn ich vom Klettern zurueck sein werde.
Bis dahin Horido!!!