Hallo again aus China.
Die letzten Tage waren sehr abenteuerlich. Ich startete in Fergana(Uzbekistan) vor drei Tagen. Mit den beiden Prof. die in Chiwa traf. Wir fuhren zusammen nach Andijan, das ist an der Grenze zu Krigistan/Tatjikistan.
Ich hatte viel im Vorfeld ueber Krigistan und seine Polizisten von anderen Travellern gehoert und stellte mich auf harte Zeiten ein. Sie sehen einen als fette Kuh die gemolken werden muss....im Land selbst sind nicht alle Ziele erreichbar, da die Saison noch frueh und der Schnee noch hoch, Strassen nicht passierbar sind. Der Tourgut Pass ist sowieso reine Schickane, also das muss ich mir nicht geben. So entschied ich ueber einen kleinen Nebenuebergang Richtung Tatjikistan das Land Krigistan nach China zu verlassen. Aber soweit sind wir noch nicht. Zuerst musste ich ja mal erst Uzbekistan verlassen.
Wieder eine langwierige Zollerklaerung ausgefuellt. Meine bei der Einreise, welche auf jeden Fall mitgefuerht werden musste, interessierte kein Schwein, auch die nicht, welche ich akutell ausfuellte. Ich hatte nur 20 Euro im Geldbeutel fuer den Fall, dass die Polizei das Verlangen hat mir wegen irgendwas Kohle abnehmen zu wollen. Den Rest hatte ich wie immer am Koerper verteilt..
Nachdem erst der Chefe persoenlich kam und mich in trotz EDV in ein Buch eintrug und persoenlich signierte, durfte ich Uzbekistan verlassen. Also rein nach Kirgisien dachte ich. Am Zoll war alles nett, niemand wollte, dass ich meinen Koffer oeffne oder so. Zwar Schlange von Leuten aber das ist normal.. also irgendwann kam ich dran und ahh...der Grenzbeamte zeigte auf eine dunkle Gluehbirne. Kein Strom, keine EDV..ich sollte warten bis 18h dann waere wieder Strom da. Ich sagte ok, was soll ich sonst tun?
Er fragte wo ich hinwolle. Ich machte den Fehler und erklaerte ihm, dass ich nicht in Osh bleiben wollte, sondern nach Sary-Tash reisen wollte, mitten in den Bergen Krigistan, 90km von der chin. Grenze entfernt.
Aha - dachte sich die Sau und meinte, dass ich da heute wohl nicht mehr hinkomme wuerde. Ich sagte ja das wird wohl so sein..im Spiegel hinter ihm sah ich, dass der PC auf Standby lief, also Strom da war...der Hund wollte nur Geld..
Ploetzlich war da ein "Freund" der meinte, ob ich nicht krigisische SOM haette. Ich sagte nein, ich hab nur uzbekische SUM. Er meinte, es waere hilfreich das Geld in lokales Geld zu tauschen (ach denk mal.. das hatte ich sowieso vor...) also ging ich mit ihm zu einer Bank an der Grenze. Dort tauschte ich mein restliches uzbekisches Geld - es war Sonntag und die Banken in Osh hatten sowieso zu und sonst haette ich auch kein Geld bekommen. Also hab ich noch 10 von
meinen 20 Euronen getauscht und wir gingen zurueck zum Grenzhaus. Dort kam dann der Beamte mit sorgenvollem Gesicht heraus und meinte, dass er mich ja heute abend registrieren kann, wenn die EDV wieder geht - die Gebuehr ware so 10 Euro in SOM. Ich zahlte - da ich mir sowas in der Art schon dachte... das mit dem Strom war ja nett eingefaedelt.
Also war ich in Krigistan. Ah - mein Pass war natuerlich schon lange fertig. Als ich zahlte bekam ich diesen mit allen Stempeln und so ausgehaendigt. grinz.
In Osh versuchte ich ein Taxi nach Sary Tash zu bekommen. Sehr schwierig, da Sary Tash selbst fuer kirgisische Verhaeltnisse nicht zu den Orten zaehlen, wo der Baer tanzt... ich fand dann einen Farmer der mit einem alten Mercedes Bus (die fahren dort alle deutsche Autos im Alter zw. 10 -15 Jahre - hab mal geschaut ob mein alter Opel hier rumfaehrt..) und 5 Fahrgaesten und 2 Tonnen Kalk an Bord.
16h gings los - aber zuerst auf einen Hinterhof. Dort haben wir den Kalk umgeladen auf einen Lkw der uns ebenfalls begleitete. 17h nachdem alle mithalfen beim Umladen, bin ich dann fuer 400 Som, das sind ca. 8 Euro mitgenommen worden. Die Fahrt dauerte bis 00.45h. Ich las, dass die Strasse dorthin einigermassen sein sollte und erst hinter Sary Tash schlimm werden sollte.
Aber was ich da sah... dachte es kann nie schlimmer werden. Die Karre ging als am Berg aus (Paesse ueber 3600m) schneeverwehte Strassen, minus 10 Grad draussen, Schotterstrassen mit ausgefahrenen hartgefrorenen Rinnen... wir mussten den Bock als anschieben (rueckwaerts den Berg runter) da der Anlasser kaputt war... aber irgendwann kamen wir an. Im Auto sass auch Juri mit Frau, der in Sary Tash an der Schule den Kindern dort als Lehrer russisch beibringt. Er meint, es sei alles im gruenen Bereich. also gut.
Unterwegs haben wir in einer lokalen ubeheizten Betonbude (Raststaette) Halt gemacht und wirklich gut gegessen. Heisses tolles Gulasch und heissen Tee. War echt gut.
00.45h blieb der Mercedes in einer Schneewehe direkt vor dem "Hotel" stecken. Ich bekam einen Raum gezeigt, in dem vier Betten standen die sowas von dreckig waren, aber der Raum war einigermassen bei plus 2 Grad warm. Also Schlafsack raus und mit Klamotten und Jacke rein. Geschlafen bis 6h. In der Nacht kam dann der Mercedes Anschiebhilfe von einem Lkw der vorbeikam. auch gut.
Ich warte auf einen vorbeifahrenden Lkw zur chin. Grenze. Es kam ein Uigure der meinte ich soll nochmal bis 8h schlafen und dann wuerde er mich mitnehmen.
Also wieder in Schlafsack, Urigure legte sich Bett neben mich und deckte sich schoen zu. grinz.
um 8h ging ich raus, der Herr schlief weiter, also dachte ich mir, ein anderer Fahrer muss her.
in der guten Stube traf ich Atonji?? er lud mich sofort zum Fruehstueck ein und meinte nebenbei, dass er nach Kashgar fahre und ich mitkommen koenne. Er wollte ums verrecken kein Geld von mir annehmen. Ich musste ihm zum Schluss foermlich 8 Euro aufzwingen. Unterwegs merkte ich dann, dass die Strasse gestern ein Traum war. Das man mit Lkw und Anhaenger solch eine Strasse aeh Piste oder Fahrspur ueber 100km fahren kann, verlangt wirkliches Feeling am Steuer.. unterwegs begleiteten uns ueber 10km zwei Adler die bis auf 20m immer wieder an den Lkw heranflogen. witzig.
Tolle Landschaft dort. Einsamer geht es glaube ich kaum. Also fuer Trekkingtouren im Sommer muss dass hier die Nummer 1 sein.
Die Grenze aus Kirgistan war relativ einfach. Es bildete sich ein Lkw Stau von 3 Km da die Grenze fuer Stunden geschlossen war. Ich verliess Atonji nach Austausch von Adressen und der zusage, dass sein Sohn anrufen werde, da der besser Englisch koenne als er und ging zu Fuss an die Grenze. Uebergang war einfach. Gab einem Zoellner ein Packung Kippen, die ich mir gekauft hatte und schon wurde ein Fahrzeug beigeschafft, dass mich die 7km durch das Niemandsland an die chin. Grenze brachte. Dort musste ich meine Koffer oeffnen und alles wurde genau angeschaut. Musste sogar die Bilder auf der digicam vorzeigen. Ich meinte dann nur sueffisant, ob er Zeit habe. Der Beamte fragte wieso, ich sagte, dass ich ca. 600 Bilder bislang geschossen hatte, da ich ja schon eine Weile unterwegs war..
Das reichte ihm wohl. Draussen vor dem Tore traf ich einen "Biznezman" der aus Kirgistan kam und mit ihm zusammen mieteten wir uns ein Taxi ins ca. 200km entfernte Kashgar. Kam um 22h dort an.
Suchte mir ein nettes Hotel im Asia Stil mit allen Bequemlichkeiten.
KASHGAR
Heute stand Kashgar auf dem Plan. Die Fahrt gestern von der Grenze weg, machte schon richtig Laune. So tolle und vielfaelltige Landschaft. unglaublich.
Die Stadt hier ist das interessanteste was ich auf meiner Tour bislang sah. Ein Schmelztiegel an unterschiedlichster Menschen. Hier merkt man richtig, dass der Handel mit anderen Laender einen jahrtausend alte Tradtion hat. Der Hauptteil der Menschen sind Uigiuren die eine Turksprache sprechen, aehnl. dem tuerkischen bzw von der Klangmelodie eher persisch. Man sieht Uzbeken, Tatjiken, Kasachen, Russen, Han-Chinesen - blonde, rothaarige, asiatisch schwarze Haare..die Basare sind voll von allen moeglichen und unmoeglichen Dingen. Traf unterwegs eine Han-Chinesin, die also Touri ich hier rumsprang. Wir kamen ins Gespraech. Sie meinte, dass sie hier ihren Mann besucht, der seit 2 Jahren hier arbeitet. Sie wohnt in der Naehe von Hongkong. aha. wir trafen den Mann um 15h zum gemeinsamen Dinner. Sehr interessant was wir assen. Reis mit Schafsfleisch und suessen Jogurt. Schmeckte so einigermassen.grinz. hab immer noch einen teilweise europaeischen Magen.lacht. Nach dem Essen ging ich dann meiner eigenen Wege.
Leider bin ich zum Sonntagsmarkt um einen Tag zu spaet gekommen. lag aber am Visa. bis naechsten Sonntag will ich aber nicht warten.
Traf vorhin auf der Strasse einen Typen aus England, der fragte mich ob ich zum Karakul See wolle. Ich meinte, dass ich da morgen hinfahren werde und ueber nacht bleiben wolle. Nach kurzem Gespraech wurde klar, dass er und ein Freund auch dieses Ziel haben und wenn wir eine Tagesexkursion daraus machen, es fuer uns billiger und stressfreier werden wird. Also gehts morgen um 7h los. Das heisst fuer Eure Zeit, heute nacht um 24h, da ich Euch um 7 Std voraus bin. Wir wollen unterwegs uns auch an dem schmalen Handtuch aufhalten, dass zw. Indien und Tatjikistan nach China reicht - Afghanistan. Dort hinter dem Bergen sollen nach Geruechten die Amis grad Truppen haben. Aha.
Aber davon werden wir wohl hoffentlich nicht viel mitbekommen.
So. Mehr faellt mir grad nicht ein.
Bis die Tage..
Wie immer..Ohren steifhalten...
Dienstag, 24. März 2009
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Hallo, alter Germane
AntwortenLöschenbist ja schon ganz schön weit gekommen und
hast einige abenteuerliche Situationen hinter
Dir und hast Gott und die Welt kennengelernt.
Bin froh dass Du gut in China angekommen bist.
Wettermäßig schneit es bei uns auch.
Schöne Tage, Ma.