Wir flogen vor 2 Tagen von Beijing nach Hohhot die Hauptstadt der Inneren Mogolei. Von hier fuhren wir auf eigene Faust einfach mit einem Bus ins "Grasland" wie die Mongolen ihre Steppe nennen. Ziel war die Xilamurensteppe bei Zhaohe. Da wir recht frueh von Peking wegflogen und das mit dem Bus auch wie die "Faust aufs Auge" klappte, kamen wir gegen 14h in der Steppe an. Zhaohe ist ein Kaff mit vielleicht 100 Einwohnern und 300 Jurten um das Dorf verteilt. Wir und zwei Girls aus Beijing in Badeschlappen waren die einzigen Touris die hier ausstiegen. So wurden wir an der Busstation bereits von Mongolen umworben. Wir liessen uns zu den Jurten fahren, wo auch die beiden Chinesinnen abstiegen, da eine der beiden eine Prof. an der Uni in Beijing in Art/Fashion war und gut Englisch konnte - so hatten wir unseren Translator :))
In der Jurte angekommen wurden gleich die Pferde gerichtet, da es ja like Dschingis Khan durch die Steppe gehen sollte - am besten im Galopp..
Also auf die Pferde... die beiden Girls kamen ebenfalls mit. Die eine in Badeschlappen...das konnte ja heiter werden..
Wir ritten die erste Stunde gemaechlich vor uns hin, auch um uns an die Pferde zu gewoehnen, die ihr Machtspielchen mit uns trieben und immer den Kopf hoben und senkten um zu sehen wer die Gewalt ueber die Zuegel hatte.
Da ich erst ein- oder zweimal in meinem Leben auf einem Gaul sass, hatte ich in Nici eine gute Lehrerin, die mir gute Tipps gab..
Nach der erste Stunde gingen Nici und ich in den ersten Trab ueber. Das war geil. Leider lies Nicis Pferd nach einer Weile nach, so dass ich alleine mal vorausritt. Wir machten an einer Jurte irgendwo im Grasland halt und dort gab es Tee. Ein wilder Ziegenbock dort auf dem Hof meinte er muesse sich mit mir anlegen. Er rammte dauernd seine doofen Hoerner in meine Oberschenken. Es gab dann einen kleinen Kampf -Hoerner gegen zwei Haende und dann suchte er sich eine der beiden Chinesinnen als nachestes Opfer raus. Leider stank in dann nach Ziegenbock..
Auf dem Rueckweg ritten Nici und ich vorweg. Nici schaffte es sogar ihr Pferd in Galopp zu bewegen, meiner ritt leider nur im Trab nebenher..wollte ihn zu einem Galopp bewegen aber die Mahere wollte nicht.
Als wir losritten war strahlend blauer Himmel und ich ritt im T-Shirt - klaro. Leider zog es jetzt zu und ein Mordsgewitter zog auf. Die letzte Stunde gings im Regen zurueck. Der kam aufgrund des starken Windes quer. Als er zu stark wurde, gingen die Pferde mit dem Hintern in den Regen um ihre Augen zu schuetzen - so sorgten sie dafuer, dass ich auch schoen gleichmaessig nass wurde.
Back in der Jurte gab es erstmal heissen Tee und frische Klamotten - das gute war der Ziegenduft war weggewaschen..
Am Abend wagten Nici und ich uns in den Ort. Ich fuehlte mich gleich heimisch. War wie in Kirgistan - Hammel auf kleinen Lastern, Bauern in dreckigen Kneipen und winzige Laedchen mit Lebensmitteln. Es gab eine Flasche Mogolenschnaps.. ohuu.. das war ein Gesoeff. Aber er waermte.
Die Nacht war trotz Decken lausig kalt. Ich hatte zum Glueck noch ein paar Taschenwaermer aus dem Himalaya uebrig von meiner Kletterei. Die steckten wir uns in die Socken und unter die Achselhoehlen, gleich wurde der Koerper warm.
Am naechsten Morgen gings bei strahlender Sonne mit dem 8h Bus nach Hohhot und von dort weiter nach Datong, wo wir grad sind.
Kamen in Datong am spaeten Nachmittag an.
Datong hat ca. 3 Mill. Einwohner und ist von der Groesse mit Stuttgart vergleichbar. Ein Drittel aller Kohle in China wird hier abgebaut. So sieht die Umgebung auch aus...
Wohnten im Datong Hotel einem chin. Mittelklassebunker. ok fuer eine Nacht.
Organisierten gleich eine Tour fuer heute zu den Wolkengratgrotten und zu den Haengenden Kloestern.
Die Haengenden Kloester befinden sich am Fusse des Hang Shan Gebirges das ca. 80km von Datong entfernt beginnt und eine Laenge von 250km hat.
Ein sehr schoener Ausflug dorthin. Sehr lohnend die Kloester, welche sich aus vier Gebaeude zusammensetzt, die ca. 30m ueber dem Erdboden an eine Felsmauer gebaut wurden. Grund war der am Fusse befindliche Fluss, der dauernd fuer Ueberschwemmungen sorgte...
Die Wolkengratgrotten, welche sich 16km hinter Datong befinden, bestehen aus 50 Hoehlen, die um das Jahr 400 entstanden. 40.000 Arbeiter schufen in 64 Jahren eine grandiose Hoehlenlandschaft mit lauter Buddas im Inneren.
Die Wolkengratgrotten, sind neben den Longmengrotten bei Xi an und den Grotten bei Dunghan im Norden um die drei Sehenswuerdigkeiten, von denen man mind. eine gesehen haben muss. Einmalig in China. In Hoehle 5 z.B. steht ein 17m hoher Budda der von oben nach unten gebaut wurde. Sehr sehenswert.
Wer die Tour machen will, sollte sich nicht auf die Schlepper am Bahnhof oder Hotelangebote einlassen. Am Bahnhof auf der linken Seite befindet sich das staatliche Reisebuero CITS. Faire Preise und gute Tour. Wir haben hier 100 RMB p.Person bezahlt. Das sind ca. 12 Euro. Im Hotel wurde so eine Tour 250RMB und mehr kosten...also Augen auf!
Heute abend geht es mit dem Nachtzug zurueck nach Beijing. Wir fahren um 22.48h hier los und sind um 6h in Beijing. Morgen heisst es dann Olympiapark und die eine oder andere Sehenswuerdigkeit die wir noch nicht sahen.
Gruesse an alle daheim..
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hallo ihr Weltenbummler, viele Grüße von zu Hause. Thomas auf dem Pferd, ich lach mich kaputt.Das hätte ich gern gesehen. Was machte der Allerwerteste? anscheinend gings gut.
AntwortenLöschenAlles andere ist bestimmt sehr interessant es liest sich toll.
Habe gestern mit Anne telefoniert, na ja es hört sich alles nicht so toll an aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Im Gegensatz zu Papa ist Arndt wenigstens noch da
und bestimmt wird er auch wieder gesund.
Euch wünsche ich trotzdem noch viele schöne Tage und freue mich aber auch schon wenn ihr endlich wieder zu Hause seid.
Viele liebe Grüße Mama